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Verbreitung des europäischen Elches

 

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Alces alces alces

Während der Eiszeiten war der Elch in Mitteleuropa selten. Knochen- und Geweihfunde werden erst in der mittleren Steinzeit (Azilien) häufiger. Groß ist die Anzahl der fossilen Funde aus späteren Zeiten. Sie beweisen, dass vor Jahrtausenden der Elch in ganz Mitteleuropa heimisch war. In der Nacheiszeit bis zum Beginn des Mittelalters war der Elch in Europa bis in die Alpen und sogar bis auf die Ålandinseln verbreitet.

Aus dem Altertum liegen nicht viele Hinweise vor, die mit großer Zuverlässigkeit auf den Elch bezogen werden können. Ein deutlicher Hinweis sind Grabbeigaben bei den Skythen. In den Hügelgräbern dieser Reiter finden sich viele originelle Kunstwerke neben Pferd, Wolf und Adler auch mit dem Elch. Die Skythen waren ein Nomadenvolk aus dem östlichen Iran. Etwa im 8. Jahrhundert v. Chr. wanderten sie von den mittelasiatischen Steppen in das Gebiet nördlich des Schwarzen Meeres zwischen den Karpaten und dem Don ein und im 6. Jahrhundert v. Chr. stießen sie in das heutige Rumänien vor. Die ursprüngliche Kunst dieser Reiternomaden weist einerseits darauf hin, dass ihnen der Elch wohl bekannt war und dass andererseits ihre Heimat am Rande des nordeuropäischen Waldgürtels gelegen haben muss. Man nimmt an, dass sie aus der Region um das Altai-Gebirge an der Grenze zu China stammten.

Die älteste schriftliche Überlieferung über den Elch, welche als ein Beleg für sein Vorkommen in Mittel- oder Westeuropa angesehen werden kann, ist eine Nachricht von Polybius, einem griechischen Geschichtsschreiber (etwa 140 v. Chr.). Sie ist im Original nicht erhalten liegt aber in der Fassung des griechischen Geographen und Geschichtsschreibers Strabo (64 v.Chr. - etwa 20 n.Chr.) vor, der das Werk von Polybius fortgesetzt hat: "In den Alpen kommen auch wilde Pferde und Rinder vor. Polybius aber berichtet, dass in ihnen auch ein besonders gestaltetes Tier lebe, welches in seinem Aussehen hirschähnlich sei und nur hinsichtlich seines Nackens und seiner Behaarung dem Wildeber gleiche, unter dem Kinn habe es einen etwa spannenlangen Zapfen, der am Ende behaart sei und etwa die Dicke eines Pferdeschweifs habe."

Cäsar berichtet (etwa 53 v. Chr.) in seinem "De bello gallico", dass es im Hercynischen Wald "Alces" gäbe. Der wissenschaftliche Name des Elchs lautet heute immer noch so. In ihrem Aussehen und der bunten Färbung ihrer Felle seien sie den Ziegen ähnlich, aber sie hätten keine Hörner, und die Beine hätten keine Gelenke, und sie seien zudem viel größer als Ziegen. Deshalb könnten sie sich auch nicht hinlegen, um zu schlafen, sondern lehnten sich an Bäume. Fielen sie aber durch irgendeinen Zufall um, so könnten sie sich nicht wieder erheben. Wenn die Jäger nun aufgrund der Fährte feststellten, an welchen Bäumen die Elche auf diese Art zu ruhen pflegten, so unterwühlten sie entweder die Wurzeln oder sägten die Stämme an. Sobald sich die Tiere zum Schlafen anlehnten, stürzten die Bäume um und mit ihnen die Elche. Für die lateinische Originalfassung siehe Amüsantes/Kurioses.

Bei Plinius (23 - 79 n. Chr.) in seiner Naturgeschichte (Naturalis Historia) heißt es: "Im Norden kommt auch die alce vor, welche abgesehen von der Länge der Ohren und des Halses einem Jungstier ähnelt; außerdem aber stammt aus Skandinavien die niemals in Rom gesehene, aber oft erwähnte achlis, welche der alce ähnlich ist, aber steife Hinterbeine hat und sich deshalb zum Schlafe nicht niederlegt, sondern an einen Baum anlehnt; so kann sie durch List mittels Anschneidens des Baumes erbeutet werden, obwohl sie sonst von bemerkenswerter Schnellfüßigkeit ist; ihre Oberlippe aber ist außerordentlich groß, so dass die achlis beim Weiden rückwärts gehen muss, um beim Vorwärtsschreiten nicht durch dieselbe behindert zu werden."

Heute kommt der europäische Elch in größeren Populationen im europäischen Teil Russlands, im Ural, Westsibirien ostwärts etwa bis zum Jenissei, Altai, in Weißrussland, den baltischen Staaten und mit Ausnahme von Gotland und Dänemark in ganz Skandinavien vor. In Russland findet man ihn in allen 11 Zeitzonen.


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 © Maren und Uwe Kamke 2000-2020

 

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