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Die Nahrung im Winter

 

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Ein ausgewachsener männlicher Elch braucht im Winter jeden Tag 10-12 kg (Europa) bzw. 15-20 kg (Amerika) Nahrung und im Sommer 15-30 kg. Um diese enormen Futtermengen zu finden, wandert der Elch gewaltige Strecken. In Amerika bis zu 180 km und in Europa bis zu 300 km. Er verbringt 10 - 12 Stunden am Tag mit der Nahrungssuche, äst systematisch eine kleine Fläche ab und zieht dann weiter. Auch die Zugänglichkeit des Futters (z.B. abhängig von der Schneehöhe) ist ein Faktor, welcher die Zusammensetzung des Winterfutters mitbestimmt. Wenn der Aufwand, durch hohen Schnee zu besseren Futterplätzen zu kommen, zu groß ist, gibt sich der Elch mit weniger guten zufrieden. In schlechten Futtergebieten wird also alles kahl gefressen, während in guten der Weidedruck auf die Pflanzen geringer und gleichmäßiger verteilt ist.

Im Winter lebt der Elch ohne Schwierigkeiten mit lediglich 6 % Eiweiß, was nur dann möglich wird, wenn er den Stickstoff aus Harnstoff wiedergewinnt und dadurch zusätzliche Kcal gewinnt.

 

Winter

© Patrick J. Endres

In der kalten Jahreszeit, in der die Nahrung sowieso knapp ist, summiert sich die benötigte Nahrungsmenge auf insgesamt etwa 4 - 5 Tonnen. Der Elch beschränkt sich in den Wintermonaten vor dem Schneefall auf niedriges Buschwerk.

Strecken

© Jlona und Philip Richey

Fällt der erste Schnee, wechselt er von Busch- auf Zweignahrung. Im Gegensatz zu seinen Verwandten Rentier und Reh räumt der Elch nur selten den Schnee beiseite, um an die Buschvegetation unter dem Schnee zu gelangen. Bei Elchkälbern, die vor dem ersten Schnee ihre Mutter verloren haben, findet der Wechsel nicht statt, da sie dieses Verhalten nicht von der Mutter gelernt haben. Sie bleiben dabei, den Schnee von den niedrigen Büschen zu räumen.

 

Im Winter herrscht hoher Konkurrenzdruck um die knappen Nahrungsresourcen. Eine Elchkuh mit Kälbern hat einen hohen Rang und verjagt andere Elche von den Fressplätzen. Ein mutterloses Kalb befindet sich am Ende der Rangordnung und muss sich mit den nährstoffarmen Resten abfinden, was seine Chancen, den Winter zu überleben ziemlich schmälern.

Die Zweignahrung des Winters wird ergänzt durch Knospen und Nadeln gewisser Nadelbäume. In Skandinavien ist das vor allem die Kiefer.
Der Elch frisst auch die dünnen Zweige von rotem Hartriegel, Heide oder Weichhölzern wie Weide, Pappel und Birke.

In Schweden hat man eine Rangfolge der holzigen Nahrungspflanzen des Elchs im Winter festgestellt:

Sehr beliebt:

Eberesche, Weide, Salweide, Espe und Eiche

Beliebt:

Wacholder, Kiefer, Hasel, Ahorn, Moorbirke und Hängebirke

Weniger beliebt:

Erle und Fichte.

Im Winter nimmt der Elch nur die frischesten Zweige, denn diese beeinhalten im Verhältnis gesehen mehr Rinde und weniger Holz, denn es droht ihm noch eine eigentümliche Gefahr. Wählt er zu dicke Äste aus, wird er zwar rasch satt, aber die zum Leben notwendige Energie aus dem gefressenen Holz zu gewinnen nimmt so viel Zeit in Anspruch, dass er riskiert, bei vollem Magen zu verhungern. Deshalb wählt er bewusst nur die Äste aus, die im Verhältnis zur Dicke den größten Energiegewinn bringen, nämlich Zweige von ca. 3-4 mm Durchmesser. Zusätzlich sucht er ab und zu auch unter dem Schnee nach Pflanzen. Mit Hilfe seiner breiten, spreizbaren Hufe bricht er die verharschten Oberflächen auf oder gräbt bis zu 40 cm tief im Schnee, um Heide - und Blaubeergestrüpp zu finden.

Elchkuh im Schnee

© Patrick J. Endres

Mit seinen langen Beinen hat sich der Elch nicht nur den Schneetiefen angepasst sondern er erreicht auf diese Weise auch höher wachsende Äste, wenn in bequemer Fresshöhe keine Nahrung mehr zu finden ist.

 

Wenn gegen Ende des Winters das Futter noch knapper wird, schält der Elch auch die Rinde von jungen Bäumen. Er benutzt dafür die unteren Schneidezähne. Infolge dieser zum Teil sehr harten Nahrung nutzen sich die Zähne schnell ab und werden im Alter stumpf, bräunlich und bröckelig oder fallen teilweise aus. Je weiter der Winter voranschreitet, um so mehr ist der Elch gezwungen, mit den winterfesten Nadeln vorlieb zu nehmen. Den darin erhöhten Harz - und Zellulosegehalt bewältigt er durch die Umstellung des Verdauungssystems auf die harte Winternahrung.


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 © Maren und Uwe Kamke 2000-2020

 

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