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Der Elch ist nicht wie andere Tierarten auf eine stabile Umwelt angewiesen. Sein Lebensraum, die Nadelwälder des Nordens werden von unterschiedlichen Naturereignissen zum Teil sehr stark beeinflusst.
Dazu gehören Waldbrände, schwere Stürme, Insektenplagen und Pflanzenkrankheiten. Höher gelegene Gebiete werden zudem von Lawinen und Erdrutschen heimgesucht. Eisgang und Überschwemmungen erodieren regelmäßig Schwemmlandlebensräume an Flüssen und Deltas.

Frau E fressend

Diese Naturgewalten erhöhen das Angebot an Mineralien und anderen Nährstoffen, die wiederum von den Nahrungspflanzen des Elchs aufgenommen werden. Viele Pflanzenfresser der nördlichen Waldzone sind bemerkenswerterweise von den Nadelbäumen ziemlich unabhängig.

Der Elch gehört wie das Reh zu dem Äsungstyp der Konzentratselektierer, der besonders auf stickstoffhaltige, energie - und eiweißreiche, feinfaserige Nahrung angewiesen ist. Er sucht sich an Laubbäumen und anderen Pflanzen das schmackhafteste Futter zusammen und knabbert deshalb gerne an Knospen und Trieben von Holzpflanzen.

Birkenblätter

Außerdem weiden Elche bevorzugt in der Nähe von Flüssen, Sümpfen oder anderen Gewässern. Vor allem abends verbringen sie viele Stunden dort. Insgesamt ist der Elch, was die Nahrung anbetrifft, sehr anpassungsfähig und wahrscheinlich weniger anspruchsvoll als viele andere Huftiere. Jedoch ist er wählerisch und sucht mit seinen flexiblen Lippen, die saftigsten und nährstoffreichsten Pflanzen aus, die er dann zu seinen mahlenden Backenzähnen transportiert.
Man hat festgestellt, dass es in allen Verbreitungsgebieten zusammen genommen etwa 250 höhere Pflanzen aus 175 Gattungen gibt, die vom Elch gefressen werden. Dazu gehören über 110 Arten Gräser und Kräuter, 45 holzige Pflanzen, wie Bäume und Sträucher sowie 20 Gattungen der Farnpflanzen, Flechten, Pilze sowie Algen. Nur zufällig werden mit dem anderen Futter auch Moose aufgenommen, meist, wenn sie auf Bäumen und Sträuchern wachsen.

Elche verbringen etwa zwei Drittel ihrer Zeit mit Fressen. Da sie im Winter einen beträchtlichen Teil ihres Körpergewichts verlieren, sind sie im kurzen nordischen Sommer darauf angewiesen, ihre Energie- und Fettreserven wieder aufzufüllen, um auch den kommenden Winter zu überstehen.

Wasserpflanzen

Zu diesem Zweck suchen sie nicht nur die nährstoffreichsten sondern auch die am üppigsten vorkommenden Pflanzen aus. Außerdem nehmen sie nur die wertvollsten Pflanzenteile. Wasserpflanzen werden inklusive Wurzeln gefressen.

 

© NPS-Foto

Der Bedarf des Elchs an Energie und Nahrungsstoffen wechselt mit den Jahreszeiten, mit der Größe des Tieres und seines Geschlechtes.

Entsprechend variieren auch die Nahrungspflanzen des Elchs im Laufe des Jahres. Die nebenstehende Grafik aus Västmanland in Schweden zeigt, wie häufig die einzelnen Pflanzen in welchen Jahreszeiten gefressen werden.

 

© unbekannt

Nahrungsverteilung

Wegen seines kurzen Halses und der hohen Läufe kann der Elch nur mit einiger Mühe vom Boden fressen, denn der Körper ist dafür gebaut, das Futter in einer gewissen Höhe aufzunehmen. Vom zweiten Lebensjahr an ist der Elch auf eine 50 bis 300 cm hohe Vegetation angewiesen, die er bequem mit dem Maul erreichen kann.

Um doch einmal den Boden zu erreichen, muss ein Elch entweder die Vorderläufe weit spreizen wie eine Giraffe, oder niederknieen (er lässt sich auf seine Handgelenke nieder), etwa beim Fressen von Heidekraut oder Pilzen.

photographed by Michio Hoshino © Naoko Hoshino

Knieendes Kalb

Herbstkalb

© Göran Ekström

Allerdings sind auch Kälber bei der frühen festen Nahrungsaufnahme auf diese Haltung angewiesen. Aus diesem Grund bevorzugen die Tiere auch leichter zugängliche Zweige an Bäumen und Sträuchern oder Wasserpflanzen in Sümpfen und Seen. Auch ältere Kälber müssen diese Art des Niederknieens wählen, wenn sie die Zitzen der Mutter erreichen wollen.

 

 

Der Elch frisst vorwiegend die Knospen und Zweigspitzen der holzigen Futterpflanzen. Relativ standorttreu kommt er nach ein oder zwei Jahren meistens zurück.

Weidenäsung

Frau E fressend

Auch streift er zum Teil von meterlangen Zweigen die Blätter ab. Diese Zweige sterben dann ab, der verbleibende Teil ist kaum in der Lage sich zu regenerieren. Das Ergebnis sind zweigreiche, gestutzte Büsche, die dem Elch wiederum gute Weidemöglichkeiten bieten. Er ist dadurch sozusagen sein eigener Gärtnermeister.

Da der Elch wegen der fehlenden Eckzähne nicht die Vorderzähne sondern die Backenzähne zum Durchtrennen der Zweige benutzt, ist ein fransiges und ungleiches Aussehen der Äste ein Anzeichen für Elchäsung. Die Backenzähne nutzen daher auch stark ab. Ist der Zahnschmelz im Alter von 18 bis 20 Jahren so abgeschliffen, dass er die Zweige nicht mehr durchtrennen kann, verhungert er.

Auch während der Brunft fressen die Bullen nicht und verlieren erheblich an Gewicht. Nach der Brunft ist es für sie wichtig vor dem beginnenden Winter, das fehlende Gewicht wieder aufzufüllen.

Saugende Kälber

Elchkälber beginnen ihre Nahrungsaufnahme natürlich mit Milch, doch bereits nach 2 - 3 Wochen nehmen sie neben der Muttermilch auch feste Nahrung wie Kräuter und kleine Zweige zu sich. Ab dem 3. Monat sind die Zähne und die Mägen soweit entwickelt, dass sie sich schon hauptsächlich von Pflanzen ernähren können und mit einem Alter von 5 - 6 Monaten sind sie völlig entwöhnt.

 

photographed by Michio Hoshino © Naoko Hoshino


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 © Maren und Uwe Kamke 2000-2020

 

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