Der Geruchssinn des Elchs ist gut entwickelt. Seine sensible Nase hilft dem Elch nicht nur Gefahren aus dem Weg zu gehen und Futter zu finden, sondern er benutzt sie auch um zu "hören", was andere Elche ihm zu sagen haben. Ein Großteil der Konversation zwischen Elchen läuft nämlich über die Duftsprache ab. Die Nüstern können beim Tauchen zusammengezogen werden.
Die Nasenlöcher sind sehr groß, weit geöffnet und nach vorne gerichtet. Der vordere Rand ist abgerundet. Nach hinten verengen sich die Nasenlöcher und laufen spitz aus. Dadurch kann der Elch auch von rückwärts kommende Witterung aufnehmen.
Am Geruch kann ein Elch nicht nur das Objekt bestimmen, sondern auch seine Entfernung feststellen.
Der innere Teil der Elchnase, der sensibel für Gerüche ist, hätte entfaltet eine Fläche von 800 qcm. Das ist fast vier Mal so viel wie bei einem Schäferhund.
Diese verzweigten Nasengänge haben aber auch einen anderen Zweck. In den Ländern, in denen der Elch zu Hause ist, können die Temperaturen im Winter zeitweise auf minus 50 Grad Celsius sinken. In dieser Kälte kann der Elch nur überleben, weil seine Atemluft in den Nasengängen um etwa 15 Grad erwärmt wird, bevor sie in die Lungen gelangt.
Unter normalen Umständen schützt das den Elch vor dem Erfrieren. Wird er aber gejagt - beispielsweise von Wölfen gehetzt - reicht die Nasenatmung nicht mehr aus. Der Elch muss den benötigten Sauerstoff über das offene Maul aufnehmen. Der Vorwärmeffekt fällt dadurch weg, die kalte Luft strömt direkt in die Lungen und vereist sie. Dann hat der Elch keine Chance mehr, seinen Jägern zu entkommen.
In der Mitte der Oberlippe befindet sich zwischen den Nüstern ein kleiner, kahler, runzeliger, schwarzer Hautbezirk, das sogenannte Nasenfeld. Es ist so klein, dass es die Nüstern nicht berührt und kann unterschiedliche Formen aufweisen.
Die Erscheinungsform des Nasenfeldes hängt weder mit dem Geschlecht noch mit dem Alter des Tieres zusammen. Welche Funktion es hat ist noch nicht wissenschaftlich bewiesen. Man hat allerdings beobachtet, dass Elche, wenn sie etwas wittern, sich oft zuerst über das Maul und das Nasenfeld schlecken. Vielleicht verstärkt dies die Sensibilität des Geruchssinns oder versetzt den Elch in die Lage, die Windrichtung zu bestimmen.
Aber auch mit geöffnetem Maul vermag der Elch Gerüche wahrnehmen.