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Breitstirn- oder Riesenelch

 

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Einige Forscher meinen, der Breitstirn- oder Riesenelch (Alces latifrons), auch breitstirniger Steppenelch genannt, könnte als größter Stammvater des Elchs, wahrscheinlich aber nur als eine längst ausgestorbene Art desselben, gelten. Er gehört ebenfalls der postpleistozänen Zeit an und tauchte vor 700.000 bis 900.000 Jahren erstmals auf. Im Oberen Quartär lebten seine Nachfahren, die bereits zur rezenten Art gehörten.

Neuere Forschungen gehen allerdings davon aus, dass der Breitstirnelch mit seinem etwas weniger als bei Libralces gallicus ausgestellten Geweih keinen Übergang zu den Elchen aus dem Oberen Quartär und der Neuzeit darstellt und außer dem ausladenden Schaufelgeweih nichts mit den Neuzeitelchen zu tun hat. Dass beide Hirsche verschiedenen Hirschgruppen angehören lässt sich an den reduzierten Mittelhandknochen ablesen. Der Elch gehört zu den Trughirschen (Telemetacarpalia) während der Riesenhirsch den Altwelthirschen (Plesiometacarpalia) wie auch der Rothirsch angehört.

Skelett Kopf

Gefunden hat man Geweih- und Schädelreste des Breitstirnelchs in Moosbach bei Wiesbaden in Hessen und in der Grafschaft Norfolk in England.

Skelett

Wahrscheinlich war er über große Teile Europas und Asiens verbreitet.

Für diese These spricht auch, dass beim U-Bahnbau in Berlin 1956 ein fast vollständig erhaltenes Skelett des Breitstirnelches gefunden wurde. Es handelt sich um den "Elch vom Hansaplatz". Der Breitstirnelch mit seinem durch lange Tragstangen gekennzeichneten Schaufelgeweih mit einer Auslage von mehr als drei Metern war ein Bewohner von Steppe, Moor und Tundra.

© Heimatmuseum Tiergarten

Skelett

Die offene Landschaft ermöglichte die Entstehung des enormen Schaufelgeweihs, dessen fast kreisrunde Rosenstöcke bis 27 cm Umfang und eine Länge von 40 bis 50 cm aufwiesen. Die Stirnbreite betrug ebenfalls etwa 27 cm. Nach den Funden zu urteilen, war der Breitstirn- oder Riesenelch erheblich größer als der heutige Elch und etwa doppelt so schwer wie der Alaska Elch (Alces alces gigas). Obwohl mehr hirschähnlich als die heutigen Elche brachte der Breitstirnelch es auf ein Gewicht von 1.400 kg. Während bei Libralces gallicus noch keine Verkürzung des Nasenbeins auftrat ist es bei Alces latifrons noch nicht so kurz wie bei den späteren rezenten Elchen. Da die Verkürzung des Nasenbeins und die Vergrößerung der Nasenlöcher bei Huftieren immer mit der Entwicklung rüsselartiger Gebilde zusammenhängt, kann man annehmen, dass die frühen Elche des Pleistozäns eine kleinere Oberlippe hatten als die rezenten und deshalb den dem heutigen Elch eigenen Nasenspiegel noch nicht ausgebildet hatten. Die Nase des Breitstirnelches ähnelte einer auch unter den Säugetieren des Pleistozäns lebenden Art namens Hirschelch (Cervalces scotti). Es handelt sich dabei um einen etwa vor 10 - 11.000 Jahren ausgestorbenen Hirsch, der bis auf das gabelförmige Geweih dem heutigen Elch ähnlich sah. Er war von etwas größerer Gestalt und manche Wissenschaftler meinen, dass er eher wie eine Mischung aus Elch und Wapiti aussah.


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 © Maren und Uwe Kamke 2000-2018

 

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